Weicht die Performance im Finanzmanager von der angezeigten Performance in deinem Depot ab? Oder wird dir eine negative Performance angezeigt, obwohl sie in deinem Depot positiv ist oder umgekehrt? Dann liegt dies nicht an einem techn. Fehler, sondern der Grund dafür ist eine abweichende Kennzahl zur Performanceberechnung im Finanzmanager. Im Folgenden stellen wir dir die Time-Weighted Rate of Return vor und erklären dir anhand von konkreten Beispielen weshalb diese von der Performanceberechnung deines Brokers abweichen kann.
Was ist die Time-Weighted Rate of Return (TWROR)?
Bei der zeitgewichteten Rendite (geometrische Durchschnittsrendite, Time-Weighted Rate of Return (kurz: TWROR)) werden alle Verzinsungen in einem Zeitraum berechnet sowie zusammengefasst.
Die Methode wurde ursprünglich entwickelt, um die Performance von Fondsmanagern zu berechnen und so eine transparente Vergleichbarkeit ihrer Leistungen zu ermöglichen. Diese Performance sollte unabhängig von externen und individuellen Kundentransaktionen berechnet werden, da ein Fondsmanager die Zu- und Abflüsse seiner Kunden und deren Zeitpunkt nicht kontrollieren kann.
Für Retail-Investoren ist diese Kennzahl sinnvoll, um ihre echte Portfoliorendite analysieren zu können ohne, dass Ein- oder Auszahlungen diese verfälschen. Diese werden bei der TWROR ignoriert. Die Kennzahl bezieht dagegen den Zeitpunkt ein, an dem in das Portfolio investiert wurde.
Wie wird die TWROR berechnet?
Gemessen wird die Wertänderung unter Einbeziehung der Ausschüttungen. (Als würden diese nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert werden). Damit lässt sich die TWROR deines Portfolio gut mit anderen Renditen (von z.B. Indizes) vergleichen.
Im folgenden findest du einige Beispiele zur TWROR-Berechnung.
Beispiel 1
Für die Berechnung treffen wir folgende Annahmen:
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Die einfache Rendite errechnet sich nun aus dem Quotienten des Endwertes durch den Einstandswert -1.
Die einfach Rendite beträgt hier also 10500/10000 - 1 = 0,05 = 5%.
Die Rendite wird jedoch durch den Abfluss von 1000 Euro verfälscht, denn eine Auszahlung von Gewinnen schmälert nicht die Performance des Portfolios.
Daher bereinigen wir die Rechnung um die Auszahlung und addieren diese wieder zum Depotendwert hinzu. Die TWROR ergibt sich daraus wie folgt:
11500/10000 -1 = 0,15 = 15%
Dieses Beispiel sollte noch einfach nachvollziehbar sein. Werden jedoch mehrere Ein- und Auszahlungen getätigt, dann wird die Berechnung komplizierter. Dies wird im folgenden Beispiel deutlich.
Beispiel 2
Dafür übernehmen wir die Annahmen aus Beispiel 1.
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Die einfache Rendite berechnet sich wieder aus dem Quotienten des Endwertes durch den Einstandswert -1.
Diese beträgt in diesem Fall: 12.500/10.000 - 1 = 0,25 = 25%
Nun bereinigen wir den Depotendwert in der jeweiligen Periode um den Zu- oder Abfluss (Cashflow). Ein negativer Cashflow bedeutet, dass du Teile deines Portfolios verkauft hast. Bei einem positiven Cashflow gilt die Annahme, dass du Geld (z.B. durch einen Sparplan) in dein Portfolio investiert hast. In der Spalte des Depotendwertes addieren wir Verkäufe wieder hinzu und subtrahieren Käufe, sodass die Cashflows nicht den Depotendwert beinflussen.
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TWROR15%
24,86%38,60%34,31%
Die TWROR erhalten wir, indem wir den Cashflow-bereinigten Endwert durch den Einstandswert teilen und diesen (außer in Periode 1) mit der TWROR aus der vorherigen Periode multiplizieren.
Im Finanzmanager würden nun 34,31% Rendite angezeigt werden, obwohl in deinem Depot nur 25% angezeigt werden.
Achtung:
Ab einem gewissen Volumen an Ein- oder Auszahlungen kann sogar das Vorzeichen der TWROR von der Performance abweichen